125 Liter

Ein Süßwasseraquarium ist echt schön, wenn man es zu einem Salzwasseraqaurum umbaut 🙂

Ich habe mir ein günstiges gebrauchtes Eheim Scubacube 125 besorgt, mit feinem Plan zum Umbau auf mein kleines Wohnzimmerriff. Die 125 kommen ganz klar aus den Maßen 50cm x 50cm x 50cm, was ein Bruttovolumen von 125l ergibt. Die Tür in grau habe ich schnell gegen eine weiße Platte ausgetauscht, das ist günstiger als foliieren.  Den Deckel habe ich klappbar mit Kunststoff – Scharnieren versehen, damit ich zur Fütterung nicht den ganzen Deckel abnehmen muss. Im Becken habe ich einen Glasschacht eingeklebt, wo vorher vorsichtig mit einem Glasschneider/Bohrer 3 Ausschnitte für die PVC Verrohrung versehen. Oben auf dem Schacht wurde dann einfach ein Kunststoffkamm geklebt, damit das Wasser gut ablaufen kann und keine Fische durchschlüpfen.

Es gibt einen Zulauf mit verstellbaren Gelenken und einen Rücklauf. Etwas höher als der Rücklauf liegt ein Notrücklauf, falls der erste mal verstopft.

Damit ich den relativ langen Heizstab nicht sehe, habe ich ihn ebenfalls im Schacht untergebracht. Da ich mal wieder mit einer SPS arbeite, ist im Hauptbecken natürlich ein Schwimmerschalter, der die Pumpe im Technikbecken zur Not noch ausschalten würde. Dieser Schalter dient nicht zur Ermittlung des verdunsteten Wassers, da dies nur im Technikbecken passieren kann.

Der Untere Teil ist voll mit Technik. Meine kleine SPS übernimmt hier folgende Regelung.

  • Temperaturregelung, Lüftersteuerung (Kühlung)
  • Nachspeisen von VE-Wasser
  • Notabschaltung der Nachspeisepumpe
  • Notabschaltung der Technikpumpe
  • Beleuchtung Algenkammer
  • Schaltzeit Abschäumer

Die Beleuchtung war hier eine RADION XR15W, die man über einen Browser komplett im Verlauf einstellen kann. Ich habe mit weißen Hartschaumplatten eine kleine Einhausung gebaut, damit ich auf der Couch nicht ins Licht gucken muss.  Das war in Preis/Leistung unschlagbar gut.

Es ist schon eine recht hoher Preis, für so ein kleines Becken, aber die Möglichkeiten in Sachen Beleuchtungseinstellungen (Farben) sind schon ein Hingucker.

Die Strömung im Becken übernimmt ein Aqua Medic EcoDrif 4.1 Wellensimulationspumpe.

Das Technikbecken hat somit 3 Kammern. Die Abgetrennte ist rein mit VE-Wasser gefüllt. Die Zweite ist das Rücklaufbecken mit Abschäumer und der größter Teil ist das Rücklaufbacken mit Technikpumpe und Algenkammer. Von dort aus, wird das Wasser wieder nach oben gepumpt.

Warum habe ich eine Algenkammer? Mein versuch ist es hier, eine Nährstofflücke zu steuern, also den Algen oben im Hauptbecken die Nahrung zu klauen. Denn dort möchte ich nur Korallen haben und keine unschönen Algenkolonien

Die Algen habe ich direkt mit den Lebendgestein eingesetzt und hoffe auf eine schnelle Algenphase, also die Einlaufphase.

Tatsächlich hatte ich kaum eine Algenphase und die Wasserwerte waren extrem schnell in Ordnung. Auch hier habe ich wieder Stunden verbracht die Steine so zu stapeln, dass es nicht aussah, als hätte man sie gestapelt.

Ich bin dann auf die Idee gekommen, mir meine eigene kleine Riffsäule zu erstellen. Dazu kann man einfach Unterkleber für Salzwasseraufbauten besorgen und hat fix was zusammen gestapelt. Man sollte das ganze nur abstützen, da es schon etwas an Zeit zum aushärten benötigt

 

Da ich wieder nicht abwarten konnte, habe ich die ersten Korallen als Indikator eingesetzt und als die tagelang sofort in voller Pracht da standen, kam auch gleich eine Anemone dazu.

      

Ich hatte mir über einen Stein eine höhere Alge mit eingeschleppt und dachte, das diese vielleicht gut aussieht, was sich später noch als Katastrophe erwies.

Die Blauphasen waren exakt auf die Korallen einstellbar, leider hatte ich zu diesen Zeitpunkt keine EOD 400D mehr und die Farben kommen völlig falsch rüber. In Wirklichkeit leuchtet alles wie aus einem Märchen.

 

Hier mal ein Vergleich bei Tag-und Blauphase. Manche Korallen sehen gar nicht so schön tagsüber aus, aber dafür leuchten sie abends umso schöner.

 

LPS wurden hier schnell zu meinen Favoriten, da sie für meine Verhältnisse auch sehr leicht zu pflegen sind.

 

Für den Anfang sollten 3 Fische reichen, schließlich ist es nur noch ein ca. 100l Becken und eigentlich gar nicht für Clowfische geeignet.

Aber auch ganz normale Weichkorallen können schöne grüne Polypen haben. Sie bewegen sich wunderbar zur Strömung.

Tja, was man hier unten auf dem Bild noch nicht sieht, ist, dass ich etwas 2 Monate keine Zeite hatte, mich um das Becken zu kümmern, was sich als folgenschwerer Fehler breit machte. Die Algen wuchsen so schnell im Hauptbecken und bildeten überall Ableger, dass ich die Glasrosen zu spät entdeckte und somit eine perfekte Plage im Becken hatte, die sich nur noch durch radikale Zerstörung beheben lässt.

Das Becken lief super, bis zum Punkt, wo ich dachte, dass Algen für mich schön aussehen könnten. Diesen Fehler werde ich nie wieder machen und konsequent alles rausschmeißen!

 

Im Moment steht das Becken abgebaut im Keller und wartet auf neue Pläne….