250 Liter

Mein erstes und größtes Meerwasseraquarium bis jetzt (2017) ist bzw. war bis 2013 ein RedSea MAX 250. Hiermit fing meine Lehre in der Meerwasseraquaristik an. Ob es eine gute Größe ist, dieses Hobby zu starten… lies selbst.

Mein Bericht von Anfang – Ende: Leider ist die alte Doku gelöscht und fast alle Einzelheiten, ich versuche mal Euch die Evolution meines Beckens neu zu erzählen… Das RSM250 war damals ein gutes und neues Konzept von geschlossenen Aquarien. Der große Vorteil, es ist kompakt, clean und geschlossen. Geschlossen heißt bei Aquarien, weniger Verdunstung. Leider waren die Betriebsgeräusche von den Lüftern noch sehr laut und ich musste die Gesamte Abdeckung zerlegen, um die Lüfter gegen leise Papst-Lüfter auszutauschen. Der Unterschied entlohnt die Arbeit.

Innerhalb der Abdeckung befindet sich auch die Lichtsteuerung der T5 Leuchten, die über eine einfache Zeitschaltuhr an und ausgeschaltet werden. Das war mir zu primitiv und da ich eh eine SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) zur Vollautomatischen Regelung verbauen wollte, wurde die gesamte Elektronik im Deckel ausgebaut. Die alten Transformatoren der T5 wurden gegen 0-10V steuerbare Philips Trafos getauscht. Somit ist eine Sonnenauf- und Sonnenuntergangssimulation durch dimmen des Lichtes möglich.

Desweiteren befinden sich zwei Lüfter am Rand, die eingeschaltet werden, wenn die Wassertemperatur im Becken zu groß wird. Durch die Frischluftzufuhr über die Wasseroberfläche, wird die Verdunstungsenergie genutzt, um die Beckentemperatur zu reduzieren. Diese sollte wenn möglich konstant bei ca. 25°C bleiben. 

Das Aquarium besteht aus zwei Kammern. Das Hauptbecken und ein verstecktes Technikbecken hinter der Rückwand. In diesem Technikbereich bekommt man fast alle unter, was ich zur vollautomatischen Steuerung und als Mindestanforderung für Salzwasseraquarien benötige. Da wären zum einen die Strömungspumpen links und rechts. Sie saugen aus der Technikkammer das Wasser und pumpen es ins Hauptbecken.

Somit sinkt also so lange der Wasserstand im Technikbecken, bis das Niveau im Hauptteil über den Überlauf (Kamm) zurück fließt. Jetzt ist der Moment, wo sich beide Wasserpegel einstellen. Was passiert wenn jetzt Wasser aus dem Hauptbecken verdunstet? Wo sinkt der Pegel? Klar, als erstes natürlich im Hauptbecken, was wir aber nicht sehen können. Streng genommen, verringert sich die Menge an zurück fließenden Wasser und der Pegel im Hauptbecken muss erst wieder ansteigen, um wie vorher mit gleicher Menge zurück zu fließen. Die Strömungspumpen saugen somit das fehlende Wasser aus dem Technikbecken und dort sinkt sichtbar der Pegel! Was für mich bedeutet, dort im Technikbecken ist mein Platz für den Niveauschalter. Würde es im Hauptbecken sitzen, würde er wegen den Strömungspumpen nie ein Verdunsten bemerken und der Pegel im Technikbecken(TB) würde so lange sinken, bis die Strömungspumpen (SP) Luft ansaugen.

So, jetzt ist der Moment gekommen, wo ich Abkürzungen benutze, danke.

Im TB sieht man den Niveauschalter (NS) natürlich auch nicht und das macht das Ganze ansehnlicher. Jetzt ist das Volumen recht klein im TB und eine Verdunstung würde sich ohne Nachspeisung von vollentsalzten Wasser (VE-Wasser) sehr schnell bemerkbar machen. Der NS meldet also -> im TB fehlt Wasser und das recht oft. Die nachzuspeisende Menge ist jedoch recht wenig, etwa 100-200ml.

Was genau passiert denn, wenn Wasser verdunstet?

Unser Salzwasser kommt ja nicht aus dem Hahn, sondern man sollten nur folgende Medien benutzen:

1. Osmose

Hier wird unser Leitungswasser durch eine Membrane gedrückt und 98% der Inhaltsstoffe, die wir nicht im Aquarium gebrauchen, bleiben zurück und werden abgeschwemmt. Was sich durchdrückt ist unser Rohwasser. Die Membrane ist dann je nach Wasserqualität irgendwann erschöpft und muss ausgetauscht werden.

2. Vollentsalzer

Auch hier wird unser Leitungswasser genutzt und durch ein Gemisch aus Harzen gespült. Dadurch wird zu 99,999% dem Wasser so gut wie alles entzogen. Dies ist auch die Variante, die ich bevorzuge. Das Harz ist dann je nach Wasserqualität irgendwann erschöpft und muss ausgetauscht bzw. regeneriert werden.

3. Destilliertes Wasser

Wer gerne Wasserkanister schleppt, hat es einfach und holt sich sein Rohwasser einfach aus dem Baumarkt. ABER Achtung, dieses Wasser enthält sehr oft SILIKAT und ist idealer Nährboden für Kieselalgen!

So, jetzt hast du dein Rohwasser, was fehlt ist natürlich das Meersalz. Aber nicht das von Mutti! Die im Handel erhältlichen Salze enthalten unterschiedlich mal mehr oder weniger viele Inhaltsstoffe, die von den Korallen aufgenommen werden. Vieles hier ist Marketing, entscheidet Eich für eins und wechselt alle paar Male hin und her, so kann man vielleicht Defizite der einzelnen ausgleichen. Manche schwören aber auch nur auf das Eine… uh… Bild dir Deine Meinung!

Jetzt nimm dein Rohwasser, es hat eine Dichte bei 25 Grad von etwa 1,000. Das Meer, welches wir imitieren wollen liegt zwischen 1,019 und 1,025.

Durch die Zugabe des speziellen Salzes, erhöhen wir die Dichte auf einen Wert von 1,019 g/ml, bei mir waren es jetzt ca. 34-35g pro Liter Rohwasser. Was bei einem Nettovolumen von 200 Litern etwa 7kg Salz ausmacht. Schon ist der erste Eimer Salz (ca. 25€) weg. Ob Du nun die richtige Menge angemischt hast, kannst Du erst wirklich bestimmen, wenn das Salz komplett im Wasser gelöst ist und eine Temperatur von 25°C zeigt. Hierzu nimmst du jetzt ein Aräometer oder ein Refraktometer. Ersteres ist etwas günstiger und reicht völlig aus. Das Aräometer schwimmt im Wasser und hat durch sein spezifisches Gewicht, eine ganz bestimmt Eintauchtiefe bei 25°C. Anhand der Skala erkennt man sehr gut, ob die Dichte zu hoch ist -> das Aräometer wird aus dem Wasser verdrängt (mehr Auftrieb), oder die Dichte zu gering ist -> das Aräometer taucht tiefer ins Wasser.

Zurück zur Verdunstung. Wir haben nun festgestellt, das Wasser aus dem HB verdunstet und der Pegel im TB sinkt. Bei der Verdunstung bleibt das Salz im Wasser zurück und erhöht somit die Menge an Salz pro Liter Wasser. Die Dichte steigt! Würde man niemals VE-Wasser hinzufügen, würde die Dichte soweit ansteigen, bis kein Wasser mehr vorhanden ist und unser 7kg Eimer Salz würde am Boden zurückbleiben. Betrachtet man die Dichte erneut, wäre sie gleich der Dichte von Salz. Fische hätten es recht schwer zu schwimmen und so geben wir die verdunstete Menge an Wasser dem Becken zurück. Mit oder ohne Salz? Natürlich ohne, denn sonst würden wir ja die Dichte auch wieder nach oben treiben. Also reines VE-Wasser nachspeisen. Hat man nun nur ein kleines TB wie ich, ist das nicht unbedingt negativ zu sehen. Dadurch, dass so oft frisches Wasser hinzukommt, bleibt die Dichte sehr stabil und das wiederum, ist positiv für alle Lebewesen im Becken.

Der originale Abschäumer (AS) des RSM250 ist sehr laut und aus diesem Grund habe ich ihn gegen einen Knop  mini 60 ausgetauscht. Der Unterschied zwischen diesen beiden Systemen ist einmal, dass der RSM250 mit einem Motor arbeitet, der ein Nadelrad antreibt. Der Knop arbeitet rein mit Luft durch eine kleine externe Membranpumpe. Das Prinzip der Abschäumung ist aber bei beiden identisch. Im AS steigen Luftblasen auf die sich durch Reibung elektrisch aufladen. Die Verunreinigungen im Wasser bleiben an diesen Blasen haften und werden in die Abschäumerkammer befördert. Dort findet sich dann zuerst Schaum und später eine hochkonzentrierte braune Brühe. Am Strand kann man manchmal diesen Effekt in Form von Schaum Rand erkennen.

Dies ist die beste Lösung, das Wasser rein zu halten. Was ich jetzt noch positiv beeinflusst habe, ist, dass die Energie (20W) für den Motor vom alten AS nicht mehr in Wasser geleitet wird und im Sommer als eher ungünstig gesehen wird. Die Luftpumpe sitzt außerhalb des Beckens und ist ebenfalls sehr gut zu regulieren (Luftmenge = Abschäumerleistung).

Ein zusätzlicher Heizstab im TB würde im Winter die Temperatur auf 25°C halten. Da es jedoch ein geschlossenes System ist, wirken Strömungspumpen und die Beleuchtung auf die Wassertemperatur ein. Zufällig war dies bei mir so viel, dass diese entstandene Grundtemperatur immer zwischen 23,5°C und  25°C lag. Da ich noch einen Temperaturfühler im TB montiert habe, der zur Regelung der Kühlung ist, konnte ich den Temperaturverlauf Tag/Nacht sehr gut nachvollziehen.

Ich fasse mal kurz die Technik zusammen:

  • SPS als Steuerung des Gesamtsystems (eaton 822DC)
  • Temperaturfühler
  • T5 Beleuchtung 6x 36W
  • 2x Strömungspumpe links/rechts
  • 1x Ecotech Marine Vortech MP10 W Wellensimulation
  • Abschäumer Knop mini 60
  • Schwimmerschalter TB
  • Membranluftpumpe
  • Schwimmerschalter VE-Wasser
  • Nachspeisepumpe VE-Wasser
  • Lüfter zur Kühlung der Beleuchtung
  • Lüfter zur Kühlung der Wassertemperatur

Den Punkt der Strömung möchte ich noch kurz erwähnen. Die bereits vorhandenen Strömungspumpen (SP) links/rechts sind vom Hersteller bereits so ausgelegt, dass das Minimum an Strömung im Becken ausrecht. Wer später Korallen und Muscheln erfolgreich halten möchte, wird um diesen Wert nicht drum herum kommen. Sicherlich kann man die Vorgaben unterschreiten, es kommt halt immer auf die Situation im Becken an, aber besser ist es auf jeden Fall das Minimum zu überschreitet. Ich würde hier einen Wert zwischen dem 10-20 fachen des Volumens anstreben. Mein 250L Becken hat mit Zugabe von Kies und Steinen dann natürlich keine 250L Wasser mehr, rechne mit den Wert jedoch trotzdem. Somit komme ich auf eine Zahl von 2500-5000 Liter pro Stunde. Wichtig ist hier auch, was ich später an Lebewesen im Becken halte. Die zwei SP reichen also schon mal aus. Ich wollte aber eine schwankende Bewegung sehen und dies geht bei konstant laufenden Pumpen nicht. Die Vortech SP produziert eine einstallbare Bewegung im Wasser und der Effekt ist…wow. Weichkorallen und z.B. Gorgonien schwanken hin und her. Absolut sehenswert!

Die Strömung soll jedoch zusätzlich verhindern, dass sich Ablagerungen in „toten“ Zonen bilden, schließlich soll der Abschäumer ja alle Verunreinigen rausfiltern. Filtern, gutes Beispiel. Ich hatte keinen weiteren Filter in Form von Bioballs/Filterwatte oder ähnlich. Lediglich die Filtrierung mit Aktivkohle, Phosphatabsorber oder Silikatabsorber kamen zum Einsatz. Setzt man etwas zum Filtern ein, muss man bedenken, dass sich dort schnell Dreckkonzentrationen ansammeln, die regelmäßig entfernt werden sollten.

Da hätte ich dich fast das Licht vergessen. Ein wichtiger Punkt. Eine gute Beleuchtung ist das A und O für den Wachstum Deiner Korallen. Mittlerweile ist ja viel mit LED Technik möglich, trotzdem hatte ich noch T5 Röhren. Hier gibts Seiten über Seiten im Netz. Das einzige was ich da zu sagen kann, als Daumenwert kannst Du mit 1 Watt pro Liter rechnen und damit auch den recht hohen Stromverbrauch. Aber wenn wir jetzt über Kosten reden müssen, wäre das das falsche Hobby.

Wollen wir mal das Becken mit Wasser füllen.

Ob Du nun das Salz vorher mit deinem VE-Wasser mischt, oder einfach später reinkippst…das Becken sollte eh erst einmal ein paar Tage laufen, um alle Komponenten zu testen und ggf. vor dem Besatz eventuelle Änderungen durchzuführen. Kippst du das Salz später rein, dauert es länger, bis es sich aufgelöst hat. Gehst Du so vor, war es aber bitte das letzte Mal, denn wenn erst einmal Lebewesen im Wasser sind, muss z.B. bei einem Wasserwechsel, dass fertige Austauschwasser in der richtigen Dichte, vielleicht sogar schon auf 25°C temperiert, fertig vorbereitet sein. Würde Salz in konzentrierter Form auf den Korallen liegen bleiben, kannst Du Dich schon mal von denen verabschieden.

Läuft das Becken so wie es Dir vorgestellt hast, wird es Zeit für Bodengrund und Steinformationen. Ich glaube ich habe im Laufe die Anordnung 10 mal geändert, also mach Dir vorher viele Gedanken zum Thema.  Ich habe zum Schutz der Bodenscheibe eine Polycarbonatscheibe als Schutz eingelegt. Das enorme Gewicht und die spitzen Kannten können unter Umständen z.B. bei Zusammenbruch, das Becken zerstören.

Entscheide zwischen Lebendgestein (LGS), totes Gestein, Keramik, grober Kies, feiner Kies oder Lebendsand(LS). Fängst Du mit etwas lebenden an, kommt eine große Faszination auf Dich zu. Ich habe mein Becken mit LS, LGS und extra Bakterienkulturen gestartet. Also, erst das LGS auf die PC Platte, dann vorsichtig den Sand drumherum und als sich alles gelichtet hatte, die Bakterien rein.

Ich weiß nicht wie oft ich in den ersten Stunden vor dem Becken stand und nach Leben ausschau gehalten habe, bis plötzlich eines Nachts irgendwas winzig kleines durch das Becken huschte. Irgend eine kleines Krebstierchen buddelte sich in den Kies. Nicht größer als ein Stecknadelkopf, abererzeugte eine Freude, als hätte ich auf dem Mars Leben gefunden. Schnell danach sah es aus, als würde an anderer Stelle eine Angelschnur im Wasser treiben. Sollte Ihr Leben finden, was so aussieht, wird es sich sicherlich um eine Muschelsammlerin oder eine Rippenqualle handeln.

Aber nicht nur Tiere sind zusehen, am Anfang kommen schöne Algen zum Vorschein und wenn man ganz ganz viel Glück hat, können sich sogar Reste von Korallen, oder Anemonen am Stein befinden und wieder anfangen zu wachsen.

Anemonen sind sensible Lebewesen, bis auf die gefürchtete Glasrose. Ist Sie zu erkennen, ist Handeln gefragt! Lässt man Ihr eine Chance, kann Sie zur Pest heranwachsen und einen dazu zu zwingen, alles aus dem Becken zu nehmen und ganz von vorne anzufangen.

Seid gewarnt, auch wenn Ihr Euch erst freut, so sehr kann sie Euch auch das Hobby schwer machen. Entferne sie ebenfalls mit Vorsicht. Wenn es irgendwie geht, ist es besser den ganzen Stein einfach aus dem Becken für immer zu verbannen, oder lange trocknen. Ansonsten gibt es extra ein Mittel zum spritzen. Ich konnte immer gut mit der Calciumhydroxidlösung. Nehmt das Pulver (1 Teelöffel) und mischt es mit etwas (paar Tropfen) VE-Wasser.  Erhitzt es kurz in der Mikrowelle und zieht es mit einer Kunststoffspritze auf. Dosiert dann den Brei auf der Glasrose (Strömung aus). Lasst es ca. 10 Minuten wirken uns saugt dann alles ab.  Seit Euch sicher, dass Ihr alles verätzt und abgesaugt habt.

Zum Gluck gibt es kleine Anemonen, die nur so aussehen wie eine Glasrose. Meistens verschwinden sie aber im Becken und werden nie wieder gesehen.

Wie lange solltet Ihr warten, bis der erste Besatz ins Becken kommt? Tja, das sehen alle irgendwie anders. Ich habe die Wasserwerte beobachtet. In der Anfangsphase stirbt auch viel ab und Bakterienstämme müssen sich erst wieder neu bilden, um das „Gleichgewicht“ wieder herzustellen. Beobachtet genau den Nitrit, Nitrat, Ammonium und Ammoniakverlauf. Der einzige Wert, der bei ca. 5mg/l (mein optimaler Wert) sein sollte, ist Nitrat. Alles andere darf nicht nachweisbar sein. Ist das der Fall und die Grünalgen sprießen, wird es Zeit für die Putzer, die cleaning crew.

Wobei der Seeigel und der Algenblenny erst noch etwas warten sollten. Einsiedler, so ca. 20 Stück auf 200l und ein paar Babyloniaschnecken, zeigen Euch, ob´s funktioniert. Keine Sorge, die Algenphase kann recht lange andauern (ein paar Wochen) hält jedoch nicht ewig an.

 

Ich war Ahnungslos und verlor fast viele Korallen. SPS Korallen sind so ziemlich das Empfindlichste, was Du bei Beginn reinsetzen kannst. Vor allem, wenn da noch die Plagegeister sind.

Es fängt an mit einer braunen Schicht auf dem Boden. Absaugen hilft nur für Stunden, danach kommt es wieder. Hier könnte es sich jedoch auch um Kieselalgen handeln, die sich vom Silikat im Wasser ernähren. Ein Silikatabsorber hilft dann schnell und langfristig. Unter dem Mikroskop kann man feststellen worum es sich handelt. Sind sie kristallförmig, eher wie Zucker, dann sind es Kieselalgen. Sind es jedoch eher runde sich schnell bewegende „Kugeln“ hast Du wohl vermehrte Dinoflagellaten und damit ein Problem. Ich hatte diese Plage und da hilft als erste Maßnahme folgendes:

  • Licht nur noch Tagsüber max. 50%
  • Kein Wasserwechsel mit neuen Spurenelementen wie Salz
  • Keine Aminosäuren
  • Keine Impfstoffe
  • eher Special Blend dosieren
  • PH Wert langsam erhöhen
  • Dinos absaugen und durch Feinfilter laufen lassen, Wasser zurück ins Becken
  • Wenn möglich, sensible Korallen in ein anderes Becken
  • sollte es nicht besser werden und nach 1-2 Monaten keine Besserung in Sicht sein, Informationen über z.B. DinoEX einholen

 

Sie leben in jedem Becken und natürlich im Meer. Sie heißen Cyanobakterien und sind ebenfalls eine Plage, die viele viele Aquarianer zum aufgeben gezwungen haben. Auch mich haben sie ganz 3 Monate nach den Dinos kämpfen lassen und ich habe alles ausprobiert. Ich bin für Wasseranalysen durch halb Deutschland gefahren und am Ende konnte mir nicht geholfen werden. Es gibt immer einen Grund für das vermehrte Auftreten und den gilt es zu finden. Bei mir waren es vielleicht mehrere Parameter. Einer vielleicht das Licht. Veraltete T5 Röhren verändern das Lichtspektrum und sollten im Takt von…haha..ja 6-12 Monate gewechselt werden.. Haltet Dich an einen regelmäßigen Wasserwechsel, halte Deine Finger so gut es geht aus dem Becken, setze nicht zu viele Korallen auf einmal rein…kipp nicht irgendeine Chemie rein, wo Du Dir nicht 100% sicher bist, ob und wie es dosiert wird.

Kleine Übersicht meine Fische:

  

Welche Fische Du einsetzt ist ebenfalls nicht ganz unumstritten. Es gibt Arten die schwimmen sehr viel und ein 250l Becken ist einfach viel zu klein. Andere Arten fressen Korallen und Du wirst Dich freuen, wenn alles angeknabbert wird. Ich habe auch gerne die schönsten Fische haben wollen und musste leider manchmal feststellen, dass ich auf den Rat anderer besser gehört hätte.

Bildet sich eine rote Flechte an allen im Wasser befindlichen Oberflächen, ist dass das Zeichen. Es funktioniert. Die Kalkrotalge ist ein friedlicher natürlicher Begleitet und lässt das Becken nach vielen Monaten ganz anders erscheinen.

Gerade die Blauphase am Abend, war einer meiner schönsten Momente vor dem Becken und ein ganz anderer Abschnitt begann. Teilweise hüllten sich Fische in eine schützende Schleimschicht, andere wurde erst jetzt aktiv.

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Korallen fangen an zu leuchten, mein Mandarienfischpaar machte seinen abendlichen Hochzeitstanz und  die Clownfische kuschelten sich in die Anemone.

Wenn man Spaß an der Fotografie hat, kann man Stunden damit verbringen, die Bewohner im richtigen Moment festzuhalten.

Gerade Gorgonien haben mich immer fasziniert, wie sie mit Ihren tausenden Polypen die Schwebeteilchen aus dem Wasser fangen.

Und nach vielen Rückschlägen ist es irgendwann soweit gewesen, das Becken läuft gut, die Korallen wachsen alle und keine schlimmere Plage ist Tagesthema.

So war mein Becken 2012….meine Frau sagte zu mir: „Schatz, da sind zwei Striche auf dem Testfeld.“

🙂

..und so verkaufte ich das Becken…und wir gingen auf Haussuche.