Chamaeleons

Chamaeleo calyptratus

Das Jemenchamaeleon

Dieser Baumbewohner aus den subtropischen/tropischen Hochebenen ist für sein Leben im dichten Geäst perfekt ausgerüstet. Nicht nur sein Tarnkleid,sondern auch die überaus scharfen Augen helfen ihm jede kleinste Bewegung zu erfassen und unenteckt, wie ein Scharfschütze sein Beute zu erlegen. Mit seiner langen Zunge, die der Körperlänge gleicht, schießt das Jemenchamaeleon so gut wie alles was sich bewegt und in etwa der Kopfgröße gleicht.

Größe der Männchen bis ca 60 cm

Größe der Weibchen bis ca. 45 cm

Bei der Verpaarung explodieren die Männchen in den schönsten Farben. Die Weibchen bleiben da eher wechsellos und verfärben sich erst, wenn es bereits gravide ist oder die Stimmung für ein Verpaarung nicht angemessen ist.

Nach der Verpaarung fängt das Weibchen nach ca. 3 – 4 Wochen an zu graben. Ein Versuch von mir hat ergeben, dass nach einer einzigen Verpaarung es sogar 8 Wochen dauern kann, bis das Weibchen anfängt zu graben. Die Möglichkeit Sperma zu speichern und es erst zur einer Befruchtung kommen zu lassen, wenn das Weibchen es für richtig hält, könnte sogar wahr sein.

Es sucht eine geeignete Stelle, wo es seine bis zu 80 Eier legen kann. Ich selber habe ein Gelge gefunden mit 66 Eiern und das finde ich schon eine enorme Menge. Nach etwa 250 – 290 Tagen, je nach Temperatur (stabil bei 23°C +/- 2°C) schlüpfen die Jungtiere.

Jungtier ca. 2 Monate

In der Wachstumsphase kommt es oft vor, dass das Chamaeleon etwas seltsam aussieht. Die Häutung startet oft am Kopf, Füße oder Schwanz und zieht sich dann über den ganzen Körper hinweg. Man sollte darauf achten, dass sich das Tier vollständig und innerhalb weniger Tage häutet. Es kann sogar passieren, dass sich mehrere Hautschichten z.B. am Schwanz oder Fußgelenk sammeln und somit den Teil abschnüren. Das muss unbedingt verhindert werden, sonst droht ein Verlust der Gliedmaßen. In der Häutungsphase sollte die Luftfeuchtigkeit im Terrarium auf über 65% gehalten werden, um den Tier die Häutung zu erleichtern.

Jemenchamaeleons werden im Terrarium durchschnittlich 5 – 6 Jahre alt und sollten einzeln gehalten werden. Bei einer Temperatur von 25°C und einer Luftfeuchtigkeit um 60% – 80% wird sich ein Jemen gut halten lassen.

Zuchterfahrung

Für die Zucht von Jemenchamaeleons braucht man nicht sehr viel Geschick.
Setzt man ein Pärchen zusammen, merkt man schnell ob das Weibchen Lust hat, oder nicht. Bekommt es eine dunkle Färbung mit meistens orangen Punkten, wird es nichts. Man sollte dann einfach die Tiere wieder trennen und es nach 7 Tagen wieder versuchen.

Bleibt eine normale Färbung jedoch, braucht man nur noch dem Männchen hinterher zu gucken. Es plustert sich auf, wird dünn wie eine Scheibe und „greift“ das Weibchen an. Der Akt kann sich ruhig zwei drei mal wiederholen. Nun braucht man nur noch die Tiere trennen und etwa 3 Wochen warten.
Man merkt deutlich, wie das Weibchen dicker wird und nach diesen 3-5 Wochen wird es irgenwann anfangen an allen Ecken und Kanten am Boden zu graben. Ich habe immer ein Gemisch aus Torf und Sand benutzt und sobald das Weibchen auf dem Boden war, den Torf feucht gehalten. Gegen 16:00 Uhr fing es dann mit der Eiablage. Diese kann sehr unterschiedlich verlaufen. Am
besten ist es, wenn das Camaeleon die Eier an einem Stück durchlegt, jedoch kann es passieren, das es zwischendurch aufhört und an einer anderen Stelle weiter macht. Bei mir hat ein Legen der Eier immer zwischen 3-5 Stunden gedauert.

Ist es fertig und hat mit dem verdichten des Substrates aufgehört, habe ich auch gleich die Eier wieder vorsichtig frei gelegt und in eine Dose mit Vermikulite gelegt. Die Feuchtigkeit der Vermikulite habe ich nach Daumen gewählt. Einfach Wasser rein und dann die Dose über eine Ecke wieder entleert. Das Substrat war nun voll mit Wasser, jedoch stand kein Wasser in der Dose.

Jetzt beginnt die lange Zeit des Wartens. In einem umgebauten Tiefkühlschrank, der über ein Thermostat gesteuertes Heizkabel erhitzt wird, liegen die Eier bei 24°C etwa 250-300 Tage. Immer mal wieder habe ich etwas Wasser in die geschlossenen Dosen gefüllt, damit die Feuchtigkeit erhalten bleibt. Ich habe das Heizkabel oberhalb angebracht, so hat man kein Kondensat an den Deckeln, welches bei ständigen Kontakt mit den Eiern zum schimmeln führt.

Gerade wenn man nicht dran denkt, schlüpfen die kleinen Racker und man ist völlig überwältigt von ihrer Ausstrahlung. Ich habe keinen der kleinen Babys aus der Eischale geholfen, erst wenn sie in der Dose herum gekrabbelt sind, habe ich sie in ein extra Aufzuchtterrarium gesetzt.

Diese kleinen 20x20x20 Boxen sind bei vielen Chamaeleonzüchtern erfolgreich im Einsatz. Man brauch nur vorne und oben eine Gaze anbringen und fertig.

Ich lege auf den Boden ein feuchtes Tuch, welches alle 5 Tage erneuert wird. Zum klettern bekommen die Kleinen Kunststoffpflanzen, die leicht zu reinigen sind.

Eine UV Röhre reicht als Lichtquelle aus und tägliches füttern mit bestäubten Fliegen und micro Heimchen sorgen für einen guten Wachstum.