Pfeilgiftfrösche

Ganz anders als man denk. Rede ich von Pfeilgiftfröschen, denken die meisten Menschen an normal Kröten. Wenn ich ihnen dann Fotos zeige, bekommen sie große Augen.  Die kleinen faszinierenden Regenwaldbewohner, waren damals meine Lieblinge. Nach dem Beregnen sangen sie mir lustig ein Ständchen. Ein ganz tolles Hobby. Schau was alles passieren kann…

Pfeilgiftfrösche:  Oophaga pumilio colon

Herkunft: Panama, Isla Colon(1000m)
Größe der Männchen: ca. 16mm
Größe der Weibchen: ca. 18mm

Haltungsbeschreibung:

Oophaga pumilio findet man in den unteren Regionen des Regenwaldes. In dicken Laubschichten aber auch in etwas höheren
Teilen von Bäumen, wo sie sich zum Paaren in Bromelien verstecken. Das Männchen ruft mit einem gut zu hörenden und ständig wiederholenden „ääp“ „ääp“ nach dem Weibchen. In meinem Paludarium, wo ich im Moment 1.1.2 halte, hat mein Männchen schon mal 4 Minuten und 9 Sekunden am Stück gerufen. Das nenne ich mal Ausdauer. Ich konnte beobachten, dass das Männchen mit den Hinterbeinen anfing zu klopfen, als das Weibchen die richtige Position für das Gelege gefunden hatte. Ich nehme an, dass es das Weibchen animieren soll, das Gelege dort zu platzieren.

Das Weibchen legt ein Gelege von etwa 4-10 Eier an das Blatt, welches vom Männchen befruchtet wird. In der Gefangenschaft, kann es schon mal vorkommen, dass das Weibchen zwar 4 Eier legt, jedoch eines nur erfolgreich in eine Bromelie getragen wird und mit Nähreiern gefüttert wird. Die Anderen werden manchmal einfach vergessen und müssen leider sterben. Wenn man versuchen möchte, die Quappen selber aufzuzüchten, wird man sehr schnell merken, dass der Futterersatz mit Fischfutter oder ähnlichem, im besten Fall zu einem verkümmerten Frosch führt. Streichholzbeine, also unterentwickelte Beine, sind so leider nicht als Erfolg zu verzeichnen. Es gibt aber auch Versuche, wo eine Nachzucht durch zufüttern vom Züchter zum Erfolg geführt haben.

Zurück zur normalen Quappenpflege: Regelmäßig wird das Gelege vom Männchen mit Wasser aus der Kloake bewässert und nach etwa 10 Tagen, wenn die kleinen Ihre Metamorphose bis zur Quappe abgeschlossen haben, auf dem Rücken der Mutter in eine Blattachsel getragen.

Jede Quappe erhält eine eigene Achsel, da sie sich sonst gegenseitig fressen würden, oder eines der beiden Quappen die von dem Weibchen zur Verfügung gestellten Nähreier alleine frisst. Das Füttern durch Nähreier erfolgt mehrmals durch das Weibchen, welches durch anstupsen am Hinterleib durch die Quappen zum legen gebracht wird. Nach ein paar Wochen und mit Vollendung der Metamorphose zum Frosch, verlässt, die nun zum Frosch verwandelte Quappe, Ihre Achsel und erkundet die neue Welt. In den ersten Wochen ernährt sich der junge Frosch nur von kleinen Tieren, wie z.B. Springschwänzen.

Um solch kleine sehr empfindlich Tiere in einem Terrarium zu halten, muss ein besonderes Klima im Terrarium bestehen. Am wichtigsten ist wohl die Luftfeuchtigkeit. Sie sollte nicht unter 60% fallen. Ein guter Mittelwert liegt bei 80%. Diese Werte erreicht man mittels einer Beregnungsanlage, die 2-3 mal pro Tag für die nötige Luftfeuchtigkeit sorgt. Die Temperaturen liegen Tags über bei 24-28°C und Nachts bei etwa 20-23°C. Besonders großen Platz brauchen die Frösche nicht.

Ein Becken, etwa 50cm x 50cm x 50cm reicht für eine kleine Gruppe. Man sollte allerdings darauf achten, dass die männlichen Frösche sehr aggressiv unter einander sein können. Selbst die Nachzuchten im Terrarium, sofern sie bei den Eltern gelassen werden, müssen unter Aufsicht bleiben. Das Männchen hat ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten und es könnte sogar mal vorkommen, das die eigenen Kinder als Feind angesehen werden. Sollte dies der Fall sein, müssen Eltern und Nachzuchten getrennt werden.

Gute Zuchterfolge hat man mit einem Männchen und zwei Weibchen. Bei der Terrariengestaltung ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Genügend Bromelien, Moose, Farne oder Kletterpflanzen wie z.B. Ficus pumila oder Ficus scandensis geben den kleinen ein „heimisches“ Gefühl und bei der Einhaltung der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit sollte dem Zuchterfolg nichts im Wege stehen. Das Futter der Frösche, besteht in der „Gefangenschaft“ aus kleinen Fliegen (Drosophila), Springschwänzen oder tropischen Asseln. Diese sollte man mit bedacht verfüttern, denn auch ein Pfeilgiftfrosch kann sich überfressen.