Futtertiere
Vitamine
Zwei bis drei mal pro Woche bestäube ich meine Futtertiere vor der Fütterung mit Korvimin. So wird ein Vitaminmangel (D3 für den Knochenaufbau) verhindert und das Tier bekommt die wichtigen Nährstoffe, die es zum leben braucht. Zusätzlich mische ich noch etwas Calcium aus der Apotheke mit in das Korvimin. Alles wird immer in kleine Filmdosen (gibt es im Fotoladen meistens für Nulle) verteilt und die Dosen die ich nicht benötige, kommen in den Kühlschrank. Dies allein reicht natürlich nicht immer, z.B. bei Reptilien muss man noch für eine extra UV-Bestrahlung sorgen. Meiner Meinung nach ist die Osram Vitalux 300W die Beste. Je nach Tier kann man 2x pro Woche ca. 10-30 min bestrahlen. Bei Amphibien gibt es viele Meinungen, aber ich denke gerade in der Aufzucht von Nachzuchten kann eine kurze
Bestrahlung mit ca. 70cm nicht schaden. Dies alles verhindert, dass die Tiere rachitisch werden und somit an einer Knochenkrankheit leiden würden.
Grillen
Eine Ikea-Box mit einer Gaze versehen, ist die ideale Behausung für unsere Steppengrillen. Durch die große Öffnung kann genug Luft zirkulieren und es fängt sich keine Feuchtigkeit in der Box. Feuchtigkeit führt zum schnellen sterben und einem stechenden Geruch (Ammoniak). Bei einer Temperatur von etwa 30°C sind die Grillen zufrieden und die Männchen zirpen was das Zeug hält. Dieses zirpen kann einem den letzten Schlaf rauben.
Durch das Wasser in der Tränke gibt es die nötige Feuchtigkeit und alle 2 Tage etwas geriebene Möhre. Feuchtes Futter ist aber nicht nötig. Hühnerfutter ist günstig und kann gut dosiert werden.
Links: Dies ist ein Männchen welches ein richtig nervendes zirpen veranstaltet.Rechts: Die Weibchen haben dagegen einen langen Legestachel am Hinterleib. Da sie nicht zirpen, verfütter ich die männlichen Grillen immer als erstes, danach is nix mehr mit zirp zirp…
Schaben
Der Unterschied zwischen den Schaben ist leicht zu erkennen. Die männlichen haben große Flügel (oben auf dem Bild) und die weiblichen keine (die beiden unteren auf dem Bild). Fliegen werden die männlichen jedoch nicht, krabbeln und verstecken ist da eher angesagt. Als Futter gibt es einmal die Woche Salatreste und ein dickes Stück Gurke. So bekommen sie gesunde Kost und die nötige Feuchtigkeit.
Springschwänze
Ich halte meine Springschwänze auf Kokosfasertorf in einer Heimchendose ohne Löcher. Bei Zimmertemperatur und an einem nicht zu hellen Standort. Alle 2 Tage werden sie mit einem Gemisch aus Bierhefe und Trockenhefe (Backwaren) gefüttert. Wie man auf dem Bild sehen kann, ist die Entwicklung der Futtertiere nicht schlecht. Man kann die Springschwänze auf viele verschiedenen Arten züchten und bis man den Dreh raus hat, können ruhig mal ein paar Wochen ins Land gehen. Wenn ich die Springschwänze dann verfüttern will, halte ich die Dose über eine große Schale und puste vorsichtig durch einen dünnen Schlauch die Springschwänze in die Schale. Jetzt kann ich mit den Tieren in der Schale meine Terrarien impfen, oder neue Ansätze vorbereiten. Wenn es mal schnell gehen muss, stelle ich einfach eine ganze Dose ins Terrarium.
Aktualisierung:
Ich bin mittlerweile von lockeren Substrat auf Weißtorfplatten umgestiegen. Das Entnehmen der Springschwänze ist wesentlich einfacher und man erkennt viel besser wie viele Tiere sich im Behälter befinden. Ich schneide einfach die Torfplatten etwas kleiner als eine Heimchendose und lege 2 Platten, etwa 1,5-2cm dick, in eine Dose. An einer Ecke sind die Platten abgeschnitten, damit das Entnehmen über diese Ecke noch leichter fällt.
Wenn ich verfüttern möchte, nehme ich eine Filmdose und setze einen Trichter drauf, dann klopfe ich einfach über die Ecke der Heimchendose die Springschwänze in die Filmdose. So kommt kein Substrat mit aus der Dose und man hat reine Springschwänze zum verfüttern.
Als Futter verwende ich zweimal die Woche ein wenig Kartoffelpulver und in der darauf folgenden Woche meine eigene Mixtur. Ist in der zweiten Woche alles aufgefressen, kann ich die gut genährten Springschwänze entnehmen. Das Wechseln des Futters verhindert, dass sich Reste vom Futter in braunen Schleim verwandelt. Die Mixtur ist die Gleiche wie für meine Drosoansätze. Lagerung der Ansätze (heimische Springschwänze) nicht über 18°C.
Fruchtfliegen:
Drosophila hydei (Große Fruchtfliege) (Brei funktioniert auch mit D. melanogaster (kleine Fruchtfliege))
D. hydei
D. melanogaster
D. melanogaster blondi (Mutation)
Für ein gutes Futter braucht es wirklich nicht viel. Nur ein paar Zutaten, flugunfähige Fliegen und etwas Disziplin. Ich habe bis jetzt noch keine Fertigmischungen auspropiert, allein der Grund, dass meine Ansätze nach 3 1/2 Wochen explodieren, hat mich nicht dazu gebracht es zu probieren.
Hier die Zutaten die ich verarbeite:
– 500 ml Apfelmus
– 150 g Haferflocken
– 100 g Zucker
– 50 ml Wasser mit nur ca. 1/20 frische Hefe aufgelöst
– 1 Esslöffel Essig
– 2 Bananen
Einfach alles in eine große Schale kippen, mit einem Handmixer zu einem eiscremeartigen Brei rühren und wenn der Brei gerade noch vom Löffel tropfen kann, ist er auch schon fertig. Viele stellen den Brei jetzt noch für einen Tag in dden Kühlschrank, aber ich friere einen Teil in Portionen ein und den anderen verteile ich etwa 2 cm hoch in 500 ml Becher (Metro). Jetzt etwas Holzwolle drauf und in den Deckel ein großes Loch schneiden. Im LIDL gibt es für etwa 69 Cent Allzwecktücher in blau,rot… die zerschneide ich fix in 12 Stücke und lege ein Stück unter jeden Deckel. So bekommen die Fliegen genug Luft, könne nicht abhauen und falls das Tuch mal nass wird, reißt es nicht wie ein Zewatuch ein. Die Fliegen die ich jetzt auf die neuen Ansätze verteilen möchte, stelle ich für 1 min in den Kühlschrank, so sind sie nicht ganz so flink und lassen sich gut verteilen. Etwa 60 Fliegen in jede Dose, Deckel schnell drauf und fertig. Jetzt muss man nur noch drauf achten, dass flugfähige Fliegen aus der Wohnung nicht auf dem Deckel kommen, da sonst eine Befruchtung der Fliegen statt findet und die Nachkommen wieder fliegen können. Ich setze dafür die Dosen in eine extra Box mit einer Gaze drüber. Das ganze funktioniert sehr gut bei einer Temperatur von ca. 20-23°C. Bei höheren Temperaturen ca. 26°C, kann die Zucht einbrechen, da sich dann die Drosos nicht mehr vermehren. In meinem Kellerraum, wo die Fliegen stehen, ist ein ständiger Luftaustausch und somit habe ich auch keine Probleme mit Milben, die immer mal wieder auftreten können.
Bild 1: Fliegen frisch eingesetzt.
Bild 2: Fliegenmaden nach 2 1/2 Wochen.
Bild 3: Box für Ansätze; Schutz.
Futterbrei nach Dr. Bretz
Endlich habe ich mich mal an eine Fertigmischung getan und ich muss sagen, dass ich mein Vorurteil für Fertigmischungen zurücknehmen muss. Über die Nährwerte der Futtertiere kann ich zwar nichts sagen, aber die wenige Arbeit und Ergiebigkeit ist erstaunlich. Dies rechtfertigt aber auch den nicht ganz günstigen Preis, ca. 8,- pro Kilo. Ich bekomme aus etwa 400ml Fertigmischung etwa 5 gute Ansätze. Das pulverförmige Gemisch wird einfach mit 1,5 fachen Mengen an Wasser vermischt und fertig. Wenn man Holzwolle benutzt, habe ich immer noch einen Schuss mehr Wasser dazu gegeben, da sich die Wolle mit Wasser am Anfang aufsaugt.
Nach 3 Wochen ist bei ca. 22°C der Ansatz voll mit Larven. Ohne die Zugabe von Hefe oder Zucker kommt dieser Prozess zum Abschluss.
Aktualisierung:
Alle von mir getesteten Futterbreisorten, haben mich dazu veranlasst, meinen eigenen Brei zu kreieren. Er ist sehr nahrhaft, leicht zu mischen und sehr günstig. Ich habe innerhalb von ein paar Minuten, mehrere Ansätze fertig. Ich nehme einfach meine Mixtur, fülle eine Fliegendose mit etwa 1/4 Pulver, die gleiche Menge Wasser(50µS/PH 6) hinzu, umrühren, fertig! Damit die Fliegen nicht in dem sehr nassen Gemisch ertrinken, kommt noch etwas Holzwolle drauf, Fliegen rein und Deckel mit Zewa drauf. Ich mache das Gemisch immer sehr nass, damit zum Ende nicht der Brei antrocknet. Die Fliegenmaden fressen fast alles komplett auf. Man muss nur genug Fliegen in den Ansatz geben, damit schnell, viele Maden schlüpfen, sonst kann der Brei bei 23°C schnell etwas anschimmeln. Dieser Schimmel, wenn er denn entsteht, ist meistens nach 2 Tagen wieder weg. Um dem Schimmel etwas entgegen zuwirken, stelle ich die Ansätze in meinen Raum bei ca. 21°C ins Regal. Die Ausbeute bei D. melanogaster & D. hydei ist für meine Zwecke sehr gut und was ich am besten finde, ist, dass der Brei billig, nicht riecht und schnell zu fertigen ist!
Tropische Asseln
Tropische Asseln sind gutes Ergänzungsfutter für die etwas größeren, der kleinen Pfeilgiftfroscharten wie z.B. Oophaga pumilio Siquirres, O. cf typographa, O. granulifera bis hin zu den großen Arten wie Dendrobates tinctorius Azureus etz. Die Asseln sind ca. 4mm lang und werden auf Grund ihrer weißen und somit extrem auffälligen Beschaffenheit, sehr gierig von meinen Pfeilgiftfröschen gefressen.
Ich halte die Asseln bei ca. 24°C in kleinen Kunststoffdosen (ca. 20cmx10cmx10cm) natürlich kann man sie auch in großen Behältern züchten. Das Substrat ist ein einfaches Torfgemisch aus Resten, die ich gerade da hatte. Zuchten auf Holzkohle oder Pinienstücken funktionieren genauso gut. Als Futter verwende ich meine eigene Mischung, es ist die Gleiche, wie für meine Springschwänze.
Da sich diese kleinen Biester immer wieder gerne verstecken, wenn man sie gerade verfüttern will, habe ich mir eine Methode ausgedacht, wo ich die Tiere schnell und was mir am wichtigsten ist, ohne Torf aus der Dose bekomme. Ich lege dazu einfach einen Kunststoffdeckel mit in die Dose und gebe ein wenig Futter drauf. Damit die Asseln auch auf den Deckel laufen können, lege ich ein Stück Xaxim halb auf den Deckel und halb ins Substrat. Jetzt haben die Asseln eine Art Brücke und können schön auf den Deckel klettern. Schon nach 2-3 Minuten haben sich ca. 30 Asseln gierig auf den Deckel verirrt und suchen das Futter. Wenn genug Tiere auf dem Deckel sind, nehme ich ihn raus und klopfe, wie bei der Springschwanzfütterung, die Asseln in einen Trichter, wo eine Fotodose drunter steht. Jetzt kann ich die Asseln schön in den Terrarien verteilen, ohne das immer Substrat aus dem Zuchtbehälter mit in die Terrarien gelangt.