Wüstenterrarium
Nach langen überlegen habe ich nun endlich die passenden Maße für das Terrarium gefunden (BxHxT) 150cm x 110cm x 70. Das Material ist 19mm Spanplatte. Okay.. die Hälfte der Stärke hätte es auch getan, aber ich gehe immer lieber auf Nummer sicher. Die Platten werden einfach mit Spaxx verschraubt.
Umso genauer Ihr die Spanplatten im rechten Winkel schneidet, desto weniger müsst Ihr nachher fuschen. Am Besten man lässt sich die Platten schon mit genau berechneten Maßen im Baumarkt zuschneiden. Mit berechnet meine ich eigentlich nur, dass Ihr die Materialstärken bei Boden und Deckenplatten mit einbezieht. Das verschrauben geht sehr schnell und nach etwa einer Stunde hat man die Platten so verschraubt, dass es wie ein Baum von alleine stehen bleibt.
Da ich das Terrarium nicht in der Ecke stehen lassen will, sondern auch mal durch die Wohnung transportieren möchte, schraube ich sechs Schwerlastrollen unter den Boden. Da ich (rechte Seite im Bild) einen kleinen Überstand gelassen habe, verschwinden die Rollen bis auf einen Zentimeter unter dem Terrarium. So schwebt das Terrarium später über dem Boden und man sieht die hässlichen Rollen nicht.Auf der rechten Seite habe ich schon mal ein Leerrohr für die ganzen Kabel gesetzt.
Mit 4cm dicken Styroporplatten gestalte ich die Rückwand. Als erstes klebe ich die zurecht geschnittenen Platten auf die Spanplatte auf und bewaffne mich mit Heissluftfön und Messer. ACHTUNG, die folgenden Arbeiten nur bei SEHR guter Belüftung durchführen. Die Dämpfe sind sehr giftig und können einen schnell Kopfschmerzen zufügen. Also, Fenster voll aufreißen und eventuell einen Ventilator in die Nähe stellen, der Frischluft herbei zaubert. Den Heissluftfön etwa 10-20cm von den Platten weghalten und ohne Verbrennungen das Styropor zum schmelzen bringen. Mit dem Messer können vor und/oder nachher die Strukturen verfeinert werden. Ich habe mir aus Resten ein paar Felsbrocken geschnitzt und sie einfach an die Rückwand mit Silikon befestigt.
Endlich ist der geschweißte Alurahmen fertig und jetzt kommt der große Moment der Wahrheit..passt er oder passt er nicht. Er passt natürlich, schön stramm und sogar im rechten Winkel. Im Hintergrund sieht man, wie ich die komplette Rückwand mit „flexiblen“ Fliesenkleber bestrichen habe. Die erste Schicht habe ich recht flüssig angerührt, so kommt der Kleber in jede Ritze. Die zweite und dritte Schicht etwas dicker, mehr wie Creme. Der Fliesenkleber versiegelt die Oberfläche, macht Sie aber nicht Wasserdicht. Es dient mehr zum Schutz vor herausbrechen von Styroporstücken. Wer Bartagame oder andere große Echsen mit so einer Rückwand halten möchte, der muss gut darauf achten, dass die Schicht dick genug ist und Vorsprünge und Felsen gut befestigt sind. Die Echsen können mal schnell mit Ihren starken und spitzen Krallen Teile aus der Wand reißen oder sogar „abstürzen“.
Nach vielen Farbspielen bin ich bei dieser gelb/hellbraunen Farbe geblieben. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch ich fand sie ganz passend. Die Farbe ist ganz normale Abdeckfarbe, die man im Baumarkt für etwa 2-4€ pro Liter bekommt. Es sind auch hier zwei Schichten geworden, da die Farbe beim ersten Anstrich nicht überall hin kam.
Zu der Elektrik:
Als Hauptlicht habe ich eine 38W Neonröhre gewählt die mit einer REPTISUN 8.0 ausgetauscht wird. Dann drei verschiedene Strahler, wo Spots, Nightlight und oder mehrer kleine Wärmestrahler eingeschraubt werden können. Zwei 20W Halogenstrahler in der Decke sind für die Helligkeit Verantwortlich. Würde ich es in dieser Konstellation belassen hätte ich eine 38W Röhre,zwei 20W Halogenstrahler, einen 100W Spot(links), eine 100W Wärmelampe (mittig) und einen 50W Spot (rechts). Also viel zu viel. Die Temperatur würde so mit Leichtigkeit über 50°C ansteigen und für meine kleinen viel zu warm. Ich werde einfach alle mit 50W Spots ausrüsten und sie über den Tag verteilt von links nach rechts schalten lassen. Die Röhre bleibt den ganzen Tag an 12-14 Std. . Sie dient zur UV-Bestrahlung, die die Bartagame unbedingt für den Knochenaufbau benötigen.
Fertig eingerichtet sieht es schon ganz gemütlich aus. Die Verkleidung besteht ganz einfach aus kleinen angetackerten Bambusmatten aus dem Baumarkt. Bei dem Glas habe ich mal 6mm Thermopen genommen. Tja, ich konnte mich einfach nicht für die 4mm Variante entscheiden…könnte ja irgenwie zu dünn sein… Die Klappe am unteren Teil ist einfach mit einem Klavierband befestigt und zwei Magnethalterungen verhindern das sie aufklappt. Für die Belüftung sorgt ein 1m x 10cm Lochblech unter den Glastüren und unter der Decke. Durch die Thermik ist so ein Luftaustausch und die Versorgung mit Frischluft gewährleistet. Zusätzlich habe ich aber noch zwei PC Lüfter oben auf das Lochblech befestigt, die bei Bedarf die Luft raussaugen.
Das war ein Baubericht aus dem Jahr 2002